Die Geschichte der Chartreux
Die Kartäuser Katze, die Chartreux, stammt aus Frankreich.
Nach Recherchen des Französischen Experten Jean Simonet,
ist ihr Ursprung (oder der ihrer Vorfahren) im mittleren Orient, in den Bergen des heutigen Iran,
Irak und der Türkei zu suchen. In diesem Klima haben sie ihr charakteristisches Doppelfell
und ihre Robustheit erworben. Kaufleute und Kreuzritter brachten sie über Zypern und Malta nach Frankreich.
Im 16. Jahrhundert wird in einem Gedicht erstmals eine blaue Katze erwähnt.
Mit Chartreux wurden in Frankreich Katzen mit blauem Fell und gelborangen Augen bezeichnet.
Ihr dichtes Fell war bei Kürschnern beliebt, auch landeten sie in den Kochtöpfen, da sie als leicht zu mästen galt.
1723 wird die Chartreux erstmals als eine Katzenart beschrieben, deren Fell bläulich wirkt.
Somit war die Kartäuser als Rasse erwähnt, aber noch lange nicht systematisch gezüchtet.
Es gab nicht viele, aber sie konnten sich ohne Menschliches dazutun rein erhalten.
Populationen lebten in und um Paris, in den Tälern des Savoyens und auf Inseln.
Die weithin verbreitete Annahme, Mönche der gleichnamigen Bruderschaft hätten die blauen Katzen gezüchtet,
trifft nicht zu. In deren Archiven finden sich keine Aufzeichnungen, dass sich die Klosterbrüder mit der Aufzucht
von Katzen beschäftigt hätten. Woher der Name Chartreux stammt, lässt sich nicht mehr eindeutig klären.
Es könnte eine Anspielung auf eine graue Wolle gewesen sein, die früher aus Spanien nach
Frankreich exportiert worden ist, und die man Pille de Chartreux (Kartäuserwolle) nannte.
In jüngerer Zeit schrieb vor allem die französische Schriftstellerin Colette liebevoll über ihre
Chartreux im ihrem Buch La Chatte. Die planmässige Zucht der Chartreux begann 1925 als die Schwestern
Christine und Susanne Leger aus gesundheitlichen Gründen von Paris auf die Bretonische Insel Belle-île en
Mer zogen. Die französische Autorin Colette (1873- 1954) (Quelle: Knauers grosses Handbuch der Katzen)
Angetan von der Schönheit der frei lebenden blauen Katzen auf der Insel, begannen sie mit dem
legendär gewordenen Zwingernamen de Guerveur (Guerveur: bretonischer Name für Belle-île) zu züchten.
Ihr Ziel war es, die Fellbeschaffenheit und den Typ zu vereinheitlichen und die kupfer- oder orangefarbenen
Augen zu verstärken.
1933 wurde Mignonne de Guerveur an einer Ausstellung in Paris zur schönsten Katze gekürt.
Über 40 Jahre widmeten sich die Schwestern der Zucht der Chartreux.
Nach dem zweiten Weltkrieg erging es der Chartreux wie vielen anderen Rassen auch,
das Zuchtpotenzial war dramatisch geschrumpft. Auch gab es fast keine wilden Populationen mehr.
Da die Gefahr der Inzucht bestand, kreuzte man blaue Perser und zum Ausgleich wieder
Russisch Blau ein, wie man aus alten Stammbäumen schliessen kann.
Aber vor allem bediente man sich der blauen Britisch Kurzhaar, die damals der Chartreux
am ähnlichsten war. So kam es, dass die beiden Rassen bald kaum mehr zu unterscheiden waren.
Und so beschloss die Fifé 1970 beiden Rassen den gleichen Standard zu geben und als
Britisch Kurzhaar zu führen. Die blauen Tiere durften den Beinamen Kartäuser tragen.
Das konnten und wollten sich einige französische Züchter, allen voran Jean Simonet und
Gerard Jacquemin nicht akzeptieren. Sie fürchteten mit Recht um ihre Arbeit.
Mit ihren Tieren, die sie weitgehend vor Vermischung bewahrten, fingen sie an,
um ihre Rassen zu kämpfen. Jean Simonet, konnte mit seinen genau dokumentierten
Nachforschungen dem Gremium der Fifé 1977 belegen, dass die Chartreux eine der ältesten europäischen
Rassen ist, die es zu erhalten gilt. Im selben Jahr wurde die Chartreux wieder als eigenständige Rasse
anerkannt. Seither dürfen keine fremden Rassen mehr eingekreuzt werden.
Leider ist die Verwirrung beim Laien bezüglich des Namens Kartäuser immer noch gross.
Nicht zuletzt weil in einigen Vereinen, die nicht der Fifé angeschlossen sind,
mit Kartäuser immer noch die blaue Britisch Kurzhaar gemeint ist.
Selbst heute werden einzelne Bücher über Rassekatzen veröffentlicht,
in denen die Chartreux als Unterart der Britisch Kurzhaar beschrieben wird.
Züchter und Liebhaber nennen ihre Rasse deshalb lieber bei ihrem französischen Namen Chartreux.
Mindestens bei den EMS Codes sind sich die Weltverbände einig, für die Chartreux /Kartäuser
steht CHA, für die Britisch Kurzhaar blau steht BRI a bzw. BKH a.
Eine Kartäuser ist nur dann die echte, wenn in Stammbaum der EMS Code CHA steht.
Persönlichkeit / Wesen
Die Chartreux ist eine intelligente, ruhige, freundliche, unkomplizierte und sehr Menschen bezogene Rasse, die sich in einer neuen Umgebung schnell zuhause fühlt und ihren Menschen überall hin folgt. Oft wird Sie auch als Hunds-Katze bezeichnet, da sie auf Ihren Namen hört und das Appportiren erlernen kann. Ein paar Katzen aus unserer Zucht wurden von Ihren neuen Familien mittels Clickertraining, unterschiedliche Kunststücke beigebracht.
Die Stimme der Chartreux ist leise und angenehm. Neben der reinen Wohnungshaltung eignet sie sich aufgrund ihrer Robustheit und ihres dichten Doppelfells, bei geignter Umgebung auch für die Haltung mit Freigang.
Mignonne de Guerveur
Mignonne de Guerveur mit ihren Kitten